sNIRII-Serie NIR-II Nahinfrarot-Live-Imaging-Kamera

Produktübersicht

Die sNIRII-Serie richtet sich an anspruchsvolle Forschungsanwendungen im Bereich 900–1700 nm (NIR-II) und nutzt in China entwickelte InGaAs-Bildsensoren mit hoher Empfindlichkeit und geringem Ausleserauschen. Typische Konfigurationen liefern 640 × 512 Auflösung mit 15 µm Pixeln und sichern selbst bei schwachem Licht hervorragenden Kontrast und Details.

Zur Unterdrückung von Dunkelstrom und thermischem Rauschen verfügt das System über eine TEC-Kühlung mit geschlossener Temperaturregelung, die die Sensortemperatur um rund 40 °C unter die Umgebung senkt; gemeinsam mit einer beschlagfreien Optik bleiben Aufnahmen bei Kälte und langen Belichtungen stabil und sauber.

Je nach Modell stehen USB3.0- und 10GigE-Hochgeschwindigkeitsverbindungen bereit, mit 8-/16-Bit-Ausgabe und integriertem Puffer für zuverlässige High-Speed-Erfassung. Betriebsarten umfassen Freilauf, Software- und Hardware-Trigger zur Synchronisation mit Lasern, Lichtquellen oder Bewegungsplattformen. ToupView und plattformübergreifende SDKs (Windows/Linux, C/C++/C#/Python) erleichtern Integration und Weiterentwicklung.

Hauptmerkmale

  • In China entwickelter InGaAs-NIR-Sensor, Abdeckung 900–1700 nm (NIR-II)
  • Typische Auflösung 640 × 512, Pixelgröße 15 µm; Bildfläche ca. 9,6 × 7,68 mm (modellabhängig)
  • TEC-Kühlung mit geschlossener Regelung, typisches ΔT ≈ 40 °C unter Umgebung, reduziert Dunkelstrom deutlich
  • Antibeschlag-Optik verhindert Kondensation bei niedrigen Temperaturen und langen Belichtungen
  • 8-/16-Bit-Bildausgabe verbessert Schwachsignaldarstellung und Dynamikbereich
  • Integrierter 512 MB Puffer garantiert Datenintegrität bei Hochgeschwindigkeitsübertragung
  • USB3.0-/10GigE-Hochgeschwindigkeitsschnittstellen (modellabhängig) decken unterschiedliche Bandbreitenanforderungen ab
  • Aufnahmemodi: Freilauf, Software-Trigger, Hardware-Trigger – erleichtert die zeitliche Synchronisation mit externen Geräten
  • Unterstützt ROI-Einstellungen und digitales Binning (2×2 / 3×3 / 4×4) zur flexiblen Balance zwischen Auflösung, Bildrate und Signal-Rausch-Verhältnis
  • Versorgung: 19 V separates Netzteil (4,74 A, modellabhängig)
  • Umgebungsbedingungen: −30 bis 45 °C, 0–95 % r. F. (nicht kondensierend, modellabhängig)
  • SDK für Windows-/Linux-Plattformen mit Support für C/C++, C#, Python; inklusive ToupView
  • Unterstützt Firmware-Upgrades vor Ort (Firmware Upgrade)
  • Entspricht CE/FCC/RoHS (modellabhängig)

Produktmodelle

Wählen Sie das beste sNIRII-Serie-Modell für Ihre Anwendungsanforderungen

Modell Sensor Auflösung Pixelgröße Bildrate Datenschnittstelle Dynamikbereich Aktion
sNIRII640B-U3
In China entwickelter InGaAs-Bildsensor 9.6mm × 7.68mm
0.33MP (640×512) 15µm × 15µm
TBD@640×512
USB3.0
55.8dB (HCG); 58.1dB (MCG); 58.3dB (LCG)
Details anzeigen
sNIRII640A-U3-10G (Demnächst verfügbar)
In China entwickelter InGaAs-Bildsensor 9.6mm × 7.68mm
0.33MP (640×512) 15µm × 15µm
TBD@640×512
USB3/10GigE
Details anzeigen

Häufig gestellte Fragen

Erfahren Sie mehr über Fachwissen zu Kameras für die NIR-II-Bildgebung.

Die Bildgebung im Nahinfrarot-Bereich II (NIR-II) beschreibt eine Aufnahmetechnologie im Spektralbereich von 900–1700 nm. Gegenüber klassischem sichtbarem Licht und dem Nahinfrarot-Bereich I (700–900 nm) bietet das NIR-II-Fenster eine größere Gewebepenetration, weniger Lichtstreuung sowie einen geringeren autofluoreszenten Hintergrund. Dadurch eignet es sich besonders für die tiefengezielte biomedizinische Bildgebung, die In-vivo-Visualisierung und die Detektion von Materialdefekten im Inneren.

  • Spektralbereich: NIR-II bezeichnet meist 900–1700 nm, während Kurzwelliges Infrarot (SWIR) den breiteren Bereich von 900–2500 nm abdeckt.
  • Sensortyp: NIR-II nutzt überwiegend InGaAs-Sensoren, SWIR setzt auf InGaAs oder erweiterte InGaAs-Sensoren.
  • Applikationsfokus: NIR-II konzentriert sich stärker auf biomedizinische Bildgebung, SWIR findet in Industrie, Halbleiterfertigung, Landwirtschaft und weiteren Branchen breite Anwendung.
  • Bildtiefe: NIR-II erreicht in biologischem Gewebe eine Penetration bis in den Zentimeterbereich, während SWIR bei bestimmten Materialprüfungen im Vorteil ist.
  • Kostenaspekt: NIR-II-Kameras sind meist kostengünstiger, SWIR-Kameras mit erweitertem Spektralbereich fallen deutlich teurer aus.

InGaAs-Sensoren erzeugen bei Raumtemperatur einen hohen Dunkelstrom und thermisches Rauschen, was die Bildqualität deutlich mindert. Eine TEC-Kühlung senkt die Sensortemperatur um 40–50 °C, halbiert den Dunkelstrom bei jeder Reduzierung um 7 °C, verbessert das Signal-Rausch-Verhältnis und ermöglicht lange Belichtungen sowie die Detektion schwacher Signale – essenziell für Fluoreszenzbildgebung und Spektralanalysen.

  • HCG (High Conversion Gain): Minimales Ausleserauschen, ideal für extrem schwache Signale wie die Einzelmolekül-Fluoreszenz.
  • MCG (Medium Conversion Gain): Ausgewogenes Verhältnis zwischen Rauschen und Dynamikumfang, für die meisten Standardanwendungen geeignet.
  • LCG (Low Conversion Gain): Maximale Full-Well-Kapazität und Dynamik, ausgelegt für Szenarien mit hohem Kontrast oder starken Signalen.
Wählen Sie den passenden Modus anhand der Signalstärke und des benötigten Dynamikumfangs in Ihrer Anwendung.

USB 3.2-Schnittstelle: Ideal für Labor- und Desktop-Einsätze, stabil in der Übertragung, Plug-and-Play, mit bis zu 10 Gbps und einer Kabellänge von maximal 5 m.

10GigE-Schnittstelle: Für Fernübertragungen bis 100 m, unterstützt die synchrone Erfassung mehrerer Kameras, bietet 10 Gbps Bandbreite und eignet sich für industrielle Integration und große Versuchsanlagen.

Detaillierte Produktvorstellung

Funktionsprinzip der NIR-II-Bildgebung

Die Bildgebung im Nahinfrarot-Bereich II (900–1700 nm) nutzt das „optische Fenster“ biologischer Gewebe und ermöglicht eine tiefgreifende Penetration. In diesem Spektrum sind die Absorption durch Wasser und Hämoglobin gering und die Gewebestreuung nimmt stark ab (proportional zur negativen Potenz der Wellenlänge). Dadurch lassen sich Tiefen bis 10–20 mm bei Auflösungen im Mikrometerbereich erreichen. In Kombination mit spezifischen NIR-II-Fluoreszenzsonden sind hochkontrastreiche Gefäßangiographien, Tumormarkierungen und Lymphbahnnachverfolgungen realisierbar.

Vorteile der InGaAs-Sensortechnologie

InGaAs-Sensoren sind das Herzstück der NIR-II-Bildgebung. Dank ihrer anpassbaren Bandlücke erreichen sie im Bereich von 900–1700 nm eine hervorragende Quanteneffizienz (QE >80 %). Die Kombination aus PIN-Photodiodenstruktur und CTIA-Ausleseschaltung liefert rauscharme, hochempfindliche Detektion. Die gereifte in China hergestellte InGaAs-Technologie durchbricht frühere Monopole und bietet Forschungsteams ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.

Präzises Temperatur- und Kühlsystem

Die sNIRII-Serie setzt auf mehrstufige thermoelektrische Kühlung (TEC) und nutzt den Peltier-Effekt für eine exakte Temperaturregelung. Das Kühlsystem kombiniert leistungsfähige Kühlkörper, geschlossene Temperaturregelkreise und einen Beschlagschutz. Die Temperaturstabilität erreicht ±0,1 °C und garantiert so langfristig stabile Aufnahmen. Gegen beschlagene Optikflächen kommen stickstoffbefüllte Dichtungen oder beheizte Gläser zum Einsatz, um Kondensation bei niedrigen Betriebstemperaturen zu verhindern.

Architektur mit mehreren Gain-Modi

Die innovative Architektur mit drei Gain-Stufen ermöglicht durch den Wechsel verschiedener kapazitiver Rückkopplungsnetzwerke mehrere Betriebsmodi auf einem einzigen Sensor. Der HCG-Modus nutzt kleine Kapazitäten für einen hohen Konversionsgewinn (0,96 e⁻/DN), MCG balanciert alle Parameter (5,36 e⁻/DN) und LCG verwendet große Kapazitäten für eine außerordentlich hohe Full-Well-Kapazität (2216 ke⁻). Dieses Design deckt Anwendungen von der Einzelphotonendetektion bis zur Hochdynamikbildgebung ab.

Systemintegration und Software-Ökosystem

Die sNIRII-Serie liefert ein vollständiges Software Development Kit für Windows- und Linux-Plattformen. ToupView stellt eine intuitive grafische Oberfläche mit Live-Vorschau, Parametersteuerung, Bildaufnahme und Basisanalysen bereit. Das SDK unterstützt C/C++/C#/Python und lässt sich problemlos in Forschungsumgebungen wie LabVIEW und MATLAB integrieren. Standardisierte APIs gewährleisten die Kompatibilität mit gängigen Bildverarbeitungsbibliotheken.

Zentrale Einsatzfelder

Typische Anwendungen der NIR-II-Bildgebung in der Spitzenforschung.

Typische Anwendungsszenarien

In-vivo-Gefäßbildgebung

Die tiefe Penetration des NIR-II-Bereichs ermöglicht eine hochauflösende Visualisierung vaskulärer Netzwerke in 10–20 mm Tiefe. Durch die Injektion von NIR-II-Fluoreszenzsonden wie ICG lassen sich Blutfluss, Mikrozirkulation und Gefäßpathologien in Echtzeit verfolgen – ein wichtiger Baustein für die kardiovaskuläre Forschung.

Tumormarkierung

Spezifische NIR-II-Fluoreszenzsonden markieren Tumorgewebe und ermöglichen die präzise Bestimmung von Resektionsgrenzen während einer Operation. Gegenüber klassischen Verfahren sorgt NIR-II für höheren Kontrast zwischen Tumor und Hintergrund sowie für mehr Eindringtiefe – ideal für eine exaktere chirurgische Entfernung.

Lymphbahnen-Tracking

Subkutane oder peritumorale Injektionen von NIR-II-Fluoreszenztracern erlauben das Echtzeit-Tracking lymphatischer Drainagewege und die präzise Lokalisierung von Sentinel-Lymphknoten. Das Verfahren ist klinisch wertvoll bei der Diagnose von Metastasen und in der Therapie von Lymphödemen.

Zerebrovaskuläre Bildgebung

NIR-II ermöglicht die Beobachtung zerebraler Gefäßnetzwerke durch den Schädel hindurch. Ohne invasive Maßnahmen lassen sich dynamische Blutflussveränderungen überwachen – ein nichtinvasives, Echtzeit-taugliches Werkzeug für die Forschung zu Schlaganfall, Ischämie und verwandten Erkrankungen.

Halbleiterinspektion

Die Transparenz von Silizium im NIR-II-Bereich erlaubt die Prüfung von Wafern auf interne Defekte, Risse und Verunreinigungen. NIR-II durchdringt dickere Siliziumschichten als sichtbares Licht und deckt so tief liegende Fehler auf.

Fluoreszenzbildgebung mit Quantenpunkten

NIR-II-Quantenpunkte zeichnen sich durch hohe Photostabilität und Quantenausbeute aus und unterstützen langfristige In-vivo-Tracking-Experimente. Mittels Oberflächenfunktionalisierung lassen sich gezielt bestimmte Zellen, Gewebe oder Moleküle visualisieren und die Medikamentenverteilung überwachen.

Vergleich zwischen NIR-II und SWIR

Technisches Merkmal NIR-II (900–1700 nm) SWIR (900–2500 nm)
Hauptanwendungen Biomedizinische Bildgebung, In-vivo-Imaging, Fluoreszenzdetektion Industrielle Inspektion, Landwirtschaft, Mineralanalyse, Feuchtemessung
Sensortyp Standard-InGaAs Standard- oder erweiterter InGaAs, MCT
Quanteneffizienz 900–1700 nm: >80 % Gesamtspektrum: 60–85 % (je nach Sensortyp)
Typische Pixelgröße 15–25 µm 15–30 µm
Kühlbedarf TEC-Kühlung (ΔT = 40–50 °C) TEC- oder Flüssigstickstoffkühlung (erweiterter Bereich)
Kosten Mittel Hoch (insbesondere bei erweitertem Spektrum)
Biokompatibilität Ausgezeichnet (geringe Phototoxizität) Gut (thermische Effekte berücksichtigen)

Technische Vorteile der sNIRII-Serie

  • Abdeckung des NIR-II-Spektrums von 900–1700 nm
  • In China hergestellter InGaAs-Sensor mit hohem Mehrwert
  • TEC-Kühlung mit einer Temperaturdifferenz von 40–50 °C
  • Drei Gain-Modi für flexible Anpassung
  • 14-Bit-ADC für hohen Dynamikumfang
  • USB 3.0 und 10GigE als Schnittstellenoptionen
  • Beschlagschutz für die Optik
  • Vollständige SDK-Unterstützung für einfache Integration